Step 4: Support ethical Brands

Um deine Garderobe bewusster zu gestalten, musst du nicht alle Fast Fashion Teile wegschmeißen und sie durch ethisch korrekte ersetzen. So lange die Sachen getragen werden und so im Kreislauf sind, ist das ein nachhaltiger Umgang mit Mode. Kleine Schritte sind in Summe größer als ein radikaler Schritt. Für mich geht es darum wieviel wir kaufen und wie lange wir es tragen.

Nachhaltige Marken – das klingt so nach öko und Jutesack. Das ist es aber schon lange nicht mehr.  Immer mehr Designer gehen mit dem Zeitgeist und haben die Notwendigkeit eines Umdenkens erkannt. 

Fast Fashion hat die Mode revolutioniert. Jeder konnte sich plötzlich so viel mehr leisten und die Sachen waren um so viel cooler. Irgendwann ist das alles aus dem Ruder gelaufen und wir haben immer mehr und mehr gekauft, weil das Angebot immer größer wurde. Die Wegwerfgewohnheit hatte mit der Fast Fashion Industrie auch die Mode erreicht.

Heute ist die Textilproduktion ein immenser Umweltverschmutzer. Ob Färberein in China, Textilfabriken in Bangladesh oder Lederfabriken in Indien: alle verschmutzen in so hohem Ausmaß unsere Umwelt, dass es Jahrzehnte dauern würde die Schäden zu reparieren, wenn wir sofort damit beginnen würden. Die fairen Arbeitsbedingungen für Arbeiter ließen sich schon leichter umsetzen.

Die Produktion von Kleidung hat sich von 2004 bis 2014 verdoppelt. 2014 wurden erstmals mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke[1] produziert. Whaaaat? Das ist für mich kaum vorstellbar; bei acht Milliarden Menschen 100 Milliarden Kleidungsstücke. Wir kaufen durchschnittlich 60% mehr Kleidung als vor 15 Jahren, behalten sie aber nur halb so lange.

Wir haben uns daran gewöhnt, für jeden Anlass etwas Neues zu kaufen und nach ein paar Mal Tragen wegzuwerfen. 

Nur durch den Nicht-Kauf von Fast Fashion und Hinterfragen, woher unsere Kleidung stammt, können wir diesen Kreislauf durchbrechen. 

Es gibt Alternativen zur Massenproduktion. In den letzten Jahren sind viele neue nachhaltige Brands entstanden oder bestehende haben nachhaltige Technologien entwickelt.

 

Allen voran hat Stella McCartney das Dogma des Umwelt- und Tierschutzes von Anfang an als Designerin ganz oben auf ihre Liste geschrieben und lebt es seit über 15 Jahren. Nachhaltigkeit steht für sie an erster Stelle. Es wird viel Zeit und Arbeit in die Forschung und Entwicklung nachhaltiger Materialien gesteckt (ein Interview mit Christiane Amanpour von CNN findet ihr hier).

Preismäßig spielt sie in der obersten Liga und gehört in die Kategorie nachhaltiger Luxus. Im Sale kann man immer gute Stücke ergattern. Nachhaltigkeit muss aber nicht notwendigerweise teuer sein. Ein paar Labels habe ich hier zusammengefasst:

ecoalf

Das junge, spanische Label ecoalf  hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Meere zu säubern und Müll wiederzuverwerten. Aus Fischernetzen, alten Reifen und Plastikflaschen werden stylishe Jacken, Mäntel, Pullover und Sneakers.

Bevor alte Fischernetze die Meere verschmutzen und den Tieren Schaden zufügen, hat ecoalf mittels neuer Technologien Müll in stylishe Jacken und Mäntel verwandelt wie meine schöne gefütterte Jacke aus 100% recyceltem Nylon. Preis liegt ca bei 170 €.

ecoalf jacke

Matt & Nat

Matt &Nat produziert Handtaschen, Rucksäcke, Sonnenbrillen und Schuhe. Alles vegan. Der Name steht für MAT (T) ERIAL and NAT URE. Es wird nur mit non-Leder Materialien wie Kork, PVC und Gummi gearbeitet. Das Innenfutter der Taschen besteht zu 100% aus reycelten Plastikflaschen. Ich finde die Sachen sehr schön, vor allem die Farben geben jedem Outfit einen schönen Akzent. Die Preise sind auch fair. Meine Tasche hat 98 Euro gekostet.

 

Veja

Der französische Sneakerhersteller ist bereits seit 2005 auf dem Markt. Die Schuhe werden zur Gänze in Brasilien hergestellt. Angefangen beim Kautschuk für die Gummisohlen über die Bio Baumwolle für das Innenfutter bis zum natürlich gefärbten Leder wird alles in Brasilien erzeugt. Tolle Schuhe zu einem fairen Preis ( ca 125 €)

Qnoop

Die Socken von qnoop haben nicht nur ein witziges Design, sondern sind auch mit Hirn produziert. Hergestellt werden sie aus Bio Baumwolle in Portugal. Für den Wasserverbrauch werden von dem niederländischen Label Ersatzpflanzungen vorgenommen. Und damit sie nicht getrennt werden in der Waschmaschine, kann man die Socken mit kompostierbaren Knöpfen zusammen hängen. What else.

The Reformation 

Das ist eines meiner Lieblingslabels und  DAS Eco It-Label aus Kalifornien. In einem jährlichen Umweltreport wird aufgelistet wieviel Wasser, CO2 und Abfall bei der Produktion gespart wurde.  Die Teile sind nachhaltig und sexy. Leider gibt es noch keine europäische Niederlassung, dh es fallen Zollgebühren bei der Einfuhr an. 

The Reformation arbeitet viel mit Tencel™, einer Faser entwickelt von dem österreichischen Innovationsträger Lenzing AG. Aus zertifiziertem Holz und Stoffresten aus dem Zuschnitt von Baumwollkleidung wird eine einzigartige Faser hergestellt, die sich anfühlt wie Baumwolle und wunderbar zu tragen ist. Dabei wird aber nur ein Bruchteil des Wassers verbraucht, der für die Baumwollproduktion notwendig ist.  Viele Labels arbeiten schon mit Tencel™ oder mit Lyocell (ebenfalls einer Faser von Lenzing AG). Dieses Material wird dann zB zu diesem wunderbaren Kleid verarbeitet. Es ist ein fixer Bestandteil meiner Garderobe.

Wichtig ist und bleibt, dass die Kleider, Taschen, Jeans, Schuhe, wo auch immer ihr sie kauft, auch getragen werden. Am besten über einen sehr, sehr langen Zeitraum oder auch ein Leben lang.

Weniger ist mehr!

So, das ist mein (vorläufiger) Input zum Thema ethical brands. Es gibt natürlich noch viele, viele weitere Labels, die hier angeführten kenne ich bereits und die Liste wird ständig angepasst werden. 

Habt ihr schon Erfahrung mit eco-Brands? Gute wie schlechte bitte hier in den Kommentaren loswerden!

xxx, Alexandra

 

 

Blazer: Stella McCartney von www.vestiairecollective.com

Kleid: The Reformation

Jacke: ecoalf

 

[1]  https://www.greenpeace.org/international/publication/6969/fashion-at-the-crossroads/

 

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